Urlaubstipps für Châteauneuf-du-Pape - Interview mit einem Bio-Winzer
Erklingt der Name Châteauneuf-du-Pape leuchten die Augen von Weinliebhabern regelrecht auf, doch was steckt wirklich hinter dem Ruhm der kleinen Appellation? Wir haben bei einem ansässigen Bio-Winzer mit zauberhaftem B&B nachgefragt und ihm außerdem seine Urlaubstipps entlockt.
Die Weinregion liegt im südlichen Rhônetal und die Die Appellation erhielt 1936 als erste in Frankreich den Status einer Appellation d'Origine Contrôlée (AOC). Der Name "Châteauneuf-du-Pape" bedeutet "neues Schloss des Papstes" und verweist auf die historische Verbindung zur Papstresidenz in Avignon im 14. Jahrhundert.
Das Château Gigognan ist ein verstecktes Juwel, eingebettet in eine grüne Oase von Weinbergen zwischen Avignon und Châteauneuf-du-Pape. In der eigenen Weinkellerei dieses charmanten Anwesens werden seit vielen Jahren preisgekrönte Weine der renommierten Appellation Côte du Rhône hergestellt.
Umgeben von den eigenen Weinbergen liegt das Château Gigognan wunderbar idyllisch im Rhônetal bei Avignon.
Inmitten des Rhônetals, nur wenige Kilometer von der berühmten Papststadt Avignon entfernt, erstreckt sich das Château Gigognan über 110 Hektar. Eingebettet in eine malerische Landschaft aus Hügeln, Pinien und Olivenbäumen bietet das Boutiquehotel mit Pool eine idyllische Oase. Es liegt lediglich 15 Kilometer von Avignon und 10 Kilometer von Châteauneuf-du-Pape entfernt.
Genussreisen: Was macht die Appellation Châteauneuf-du-Pape eigentlich so besonders?
Winzer: "Châteauneuf-du-Pape ist eine Appellation voller Paradoxe: Obwohl ihre Weine sehr charakteristisch sind, entstehen sie aus einer Vielzahl von Böden (Kiesel, Sand, Kalkstein), Ausrichtungen und Rebsorten (13 Hauptrebsorten – 20, wenn man die Farbvarianten zählt). Die Weinbereitung reicht von traditionell bis modern. Das Regelwerk, eines der ältesten in Frankreich, ist sehr flexibel und zeigt das Vertrauen der Winzer in ihre Terroirs. Man kann zum Beispiel weiße und rote Rebsorten mischen, um Rotwein zu produzieren, oder eine Cuvée aus nur einer einzigen Rebsorte herstellen."
Genussreisen: Was hat Sie dazu motiviert, auf biologischen Weinbau umzustellen, und wie hat sich diese Veränderung auf Ihre Weinproduktion ausgewirkt?
Winzer: "Wir arbeiten mit dem Anspruch auf Qualität und Schönheit. Daher ist es selbstverständlich, die Auswirkungen unserer Praktiken zu berücksichtigen. Der Respekt vor unseren Reben, Weinen, der Umwelt, Spaziergängern, der einheimischen Flora und Fauna sowie unserem Team spiegelt sich in einer Landwirtschaft wider, bei der wir auf Dosierungen, Produkte und Häufigkeiten achten. Hinsichtlich des Weins wäre es anmaßend, einen radikalen Wandel zu behaupten. Wir minimieren jedoch unsere zulässigen Schwefeldioxidmengen."
Bio-Winzer zu sein bedeutet auch Verantwortung gegenüber allen Beteiligten der Produktions-und Konsumkette - Vom Weinberg bis in den Keller.
Genussreisen: Welche speziellen Herausforderungen und Vorteile haben Sie im biologischen Weinbau in Châteauneuf-du-Pape erlebt?
Winzer: "Die größte Herausforderung in Châteauneuf sind die Gobelet-Rebstöcke. Diese bieten zwar eine beeindruckende Frische im Herzen der Rebstöcke, aber sie exponieren ihre Blätter weniger, was zu einem ungleichmäßigeren Ergebnis bei Sprühbehandlungen führt."
Der Bio-Weinbau besitzt seine ganz eigenen Herausforderungen gerade in einer so traditionellen Appellation.
Genussreisen: Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingswein in Weiß und Rot aus Ihrer Produktion und warum? Welches Gericht empfehlen Sie zu diesen Weinen?
Winzer: "Es ist sehr schwer, unter „Kindern“ zu wählen. Im Weißweinbereich würde ich den "Terre Ferme" hervorheben. Diese fast hundertjährigen Reben (90 Jahre) erzeugen einen lebhaften Wein mit einer Mineralität und Tiefe, die sich im Mund entfaltet und auch Sekunden nach dem Schluck neue Empfindungen hervorruft. Ich würde ihn mit einem Ceviche aus Dorade im Sommer oder einer Geflügelballotine mit Langoustinen- oder Morchelsauce kombinieren.
Für Rotwein fällt die Wahl ebenfalls schwer. Der "Cardinalice", eine Cuvée aus den schönsten Grenache-Trauben (100% dieser Sorte, die in der Region als Königstraube gilt), hat blumige Aromen (Rosen), eine Feinheit und weiche Tannine. Er passt wunderbar zu einem Lamm aus dem Ventoux, zur Taube oder einem Dessert mit Schokolade und Mokka."
In unserem Reisearrangement beim Châteauneuf-du-Pape Winzer erleben Sie natürlich auch eine Kellereiführung und Verkostung.
Genussreisen: Zu guter Letzt...Was würden Sie Gästen, die in Ihrem Château Urlaub machen, empfehlen? Was ist Ihr persönlicher Insider-Tipp (abgesehen von der Weinführung und Verkostung Ihrer 12 Weine natürlich, die in unserer Reise bei Ihnen inkludiert ist)?
Winzer: "Wir haben das Glück, in einer Region mit großem kulturellen, natürlichen und gastronomischen Reichtum zu sein. Der Vaucluse lässt sich in mehrere Zonen unterteilen, die einige Highlights bieten:
- Der Luberon: mit seinen Dörfern (L’Isle-sur-la-Sorgue, Bonnieux, Les Baux-de-Provence) und der Ockerpfad in Roussillon, die alle etwas weniger bekannt sind.
- Die Region der Dentelles de Montmirail und die Weingüter des Rhônetals: Gigondas, Vacqueyras, Beaumes-de-Venise, die wir für einen Besuch herzlichst empfehlen können.
- Avignon mit seiner Papststadt, was natürlich relativ bekannt ist, aber einen Besuch lohnt.
- Die hochgelegenen Dörfer wie Le Barroux, Brantes, Crillon-le-Brave, von denen einige als „die schönsten Dörfer Frankreichs“ klassifiziert sind, wie Venasque, Séguret, Ménerbes, die etwas für Leute sind, die sich gerne fernab der Touristenpfade bewegen.
- Die Region des Mont Ventoux und sein Naturpark ist ein Traum für Wanderer und Naturfreunde.
- Außerdem gibt es für Genießer eine schier unersättliche Bandbreite an lokalen Spezialitäten: Kirschen, Melonen, Erdbeeren, Trauben, Oliven, Trüffel. Aber auch echte Raritäten wie Nougat und Berlingot, die man unbedingt probieren sollte."
